Geschichte

 

Es war einmal…

Der Eschenheimer Turm war ein Stadttor der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung von Frankfurt am Main und ein Wahrzeichen der Stadt.

Er entstand mit der Gründung der Frankfurter Neustadt und dem Bau der neuen Stadtmauer ab 1333. Ab 1400 errichtete der Zimmermann Klaus Mengoz einen Ersatzbau für den ersten, 1346 fertiggestellten Torturm. Der Frankfurter Dombaumeister Madern Gerthener vollendete ihn 1426-28. Als die Stadtmauer 1806-12 abgerissen und durch die Wallanlagen ersetzt wurde, sollte der Turm wie die anderen Torbauten abgerissen werden. Auf Einspruch des Gesandten der damaligen französischen Besatzer, Frag d’Hédouville, blieb er, der bekannteste von rund 60 Türmen der Stadtbefestigung, als Denkmal bestehen. Außer dem Eschenheimer Turm entgingen nur zwei weitere Türme, der Rententurm am Römerberg und der Kuhhirtenturm in Alt-Sachsenhausen, dem Abriss.

 

Der wahre Held

Der Eschenheimer Turm ist 47 Meter hoch und besitzt acht Voll- sowie zwei Dachgeschosse. Die Turmspitze wird von vier kleinen, aber gleich proportionierten Seitentürmchen begleitet; um sie herum verläuft ein auskragender Wehrgang. Auf der Turmspitze befindet sich die eiserne Wetterfahne, in die der Sage zufolge der zum Tode verurteilte und im Turm gefangen gehaltene Wilddieb Hans Winkelsee mit neun Schüssen eine perfekte Neun schoss. Der Kunstschuss soll den Rat der Stadt so beeindruckt haben, dass er Winkelsee begnadigte. Die Löcher in der Wetterfahne sind bis heute gut zu erkennen.